Abschlussübung der Einsatzabteilung

vom 20. auf den 21.Oktober 2017

Am vergangenen Freitag war es wieder soweit, die Einsatzabteilung der Steinbacher Feuerwehr beendete das Sommerhalbjahr mit ihrer Abschlussübung, welche dieses Jahr in Form eines Berufsfeuerwehrtages durchgeführt wurde. Das bedeutet, dass die Mitglieder der Einsatzabteilung insgesamt über 17 Stunden auf der Wache verbringen und in diesem Zeitraum verschiedene Einsätze abarbeiten müssen. Das Spannende dabei ist, dass die Einsatzkräfte nicht wissen, wann und welche Einsätze auf sie zukommen und sie so schnelle Entscheidungen treffen müssen.
Begonnen wurde am Freitagnachmittag gegen 17:30 Uhr. Nachdem die 34 Einsatzkräfte entsprechend ihrer Funktionen auf die Fahrzeuge verteilt worden waren, gab es zunächst drei kleinere Einsätze. Hierbei mussten ein brennender Mülleimer gelöscht, ein umgestürzter Baum beseitigt, sowie zwei eingeklemmte Personen unter einem Kleintransporter befreit werden.

Um 20:00 folgte dann die erste größere Übung, hierzu kamen noch einige weitere Feuerwehrkameraden aus Steinbach hinzu, welche nicht die ganze Nacht bleiben konnten. Gemeldet wurde ein Feuer in der Geschwister-Scholl-Schule im Rahmen einer Übernachtungsveranstaltung einer Schulklasse. Mehrere Kinder wurden deshalb noch in dem verrauchten Objekt vermisst.
Als die 42 Einsatzkräfte der Feuerwehr Steinbach im Hessenring eintrafen, wurden sofort mehrere Einsatzabschnitte gebildet, um eine schnelle und strukturierte Menschenrettung einzuleiten. Aufgrund der Größe des Objektes wurde die Feuerwehr Weißkirchen mit in die Übung eingebunden, welche mit einem Löschzug und 22 Einsatzkräften nach Steinbach geeilt waren.
Nachdem alle Personen gerettet und das Gebäude belüftet war, trafen sich alle Beteiligten im Steinbacher Gerätehaus, wo es neben einer kleinen Ansprache und einem Übungsfazit, für jeden noch etwas Leckeres vom Grill und ein Kaltgetränk gab.

Nach einer kurzen einsatzfreien Zeit, folgte noch eine Personenrettung aus dem Regenrückhaltebecken in der Verlängerung des Praunheimer Weges, bevor es um kurz nach Mitternacht zu einem Unfall auf der Kreisstraße zwischen Steinbach und Oberhöchstadt kam. Sofort versorgten die Rettungssanitäter der Feuerwehr Steinbach die eingeklemmten Personen im Fahrzeug. Hierbei wurden sie von einem Rettungswagen des DRK OV Bad Soden unterstützt. Mittels des hydraulischen Rettungsgeräts wurden die Patienten aus dem Fahrzeug befreit.

Kaum in der Wache angekommen alarmierte es um 02:15 Uhr zu einer brennenden S-Bahn im Gleisbereich auf Steinbacher Gemarkung. Kaum jemand konnte sich vorstellen, was die anrückenden Kräfte nun erwartete. Im Bereich der Industriestraße stand eine S-Bahn der Deutschen Bahn, aus welcher es rauchte. Der Triebfahrzeugführer der DB schilderte den ersteintreffend Führungskräften die Lage, welche umgehend Ihre Kräfte einteilten. Der Einsatzleiter kümmerte sich derweil um die Sperrung der Gleise, damit die Einsatzkräfte sicher an der Bahn arbeiten können.
Eine solche Übung war bisher noch nie in Steinbach durchgeführt worden. Zwar haben bereits viele Feuerwehrleute Lehrgänge und Fortbildungen im Bereich Bahnunfälle durchgeführt, jedoch hatte man noch nie die Möglichkeit so realitätsnah im eigenen Einsatzgebiet zu üben.
Zur Unterstützung kam der Rüstwagen aus Oberursel-Mitte hinzu, welcher Spezialmaterial zur Abwicklung von Bahnunfällen mitführt und die Kräfte mit Ausrüstung zur Personenrettung unterstützte. Auch der Notfallmanager der Deutschen Bahn eilte zur Unglücksstelle um sich ein Bild von der Übung zu machen.
Positiv fiel im Anschluss auch das Fazit zur Übung aus, da trotz der außergewöhnlichen Lage die Situation schnell erfasst und kompetent abgearbeitet wurde.

Nachdem die Einsatzkräfte gegen 04:00 Uhr wieder in die Wache einrückten, konnten sie bis 07:30 Uhr ruhen, um etwas Kraft zu tanken. In dieser Zeit trat kein Einsatz auf, sodass es um 08:00 Uhr ein leckeres Frühstück gab. Hierbei möchten wir uns beim Hofladen Windecker bedanken, welcher uns die Brötchen sponserte. Vielen Dank für diese tolle Geste und die Wertschätzung unseres ehrenamtlichen Engagements.

Zum Ende der Übung ging nochmal eine Feuermeldung in der Steinbacher Wache ein. Ein Feuer im Bereich der Phormsschule wurde gemeldet, mehrere Bauarbeiter waren noch im Gebäude oder auf dem Baugerüst und von der starken Rauchentwicklung eingeschlossen worden. Sofort wurden die Angriffstrupps der Löschfahrzeuge zur Menschenrettung ins Gebäude geschickt, um die Bauarbeiter zu retten. Eine Verletztensammelstelle wurde eingerichtet und eine Wasserversorgung aufgebaut.

Vor Abschluss der Übung wurden alle Fahrzeuge wieder aufgetankt und einsatzbereit gemacht. Nach einem kurzen Abschlussfeedback und einer langen Nacht machten sich alle Kameraden gegen 10:30 Uhr wieder auf den Weg nach Hause.

Besonders gefreut hat uns der Besuch von Stadtverordnetenvorsteher Manfred Gönsch, Bürgermeister Dr. Stefan Naas und Erster Stadtrat Lars Knobloch, welche an verschiedenen Übungen teilgenommen haben, um sich von der Arbeit der kommunalen Feuerwehr zu überzeugen.
Ebenso möchten wir uns bedanken bei den Schulleitungen der Geschwister-Scholl-Schule und der Phormsschule für die gute Zusammenarbeit. Ein weiterer Dank gilt der Deutschen Bahn für die hervorragende Zusammenarbeit und die Bereitstellung der S-Bahn. Allen Unterstützern gilt der Dank, ohne die diese besondere Übung nicht möglich gewesen wäre.